01. Dezember 2020

Adventfenster:  Der Engel kommt zu Maria

 

Text in Auszügen von Andrea Schwarz

aus dem Buch: „Eigentlich ist Maria ganz anders“

 

Gott will zur Welt kommen zu den Menschen, heute und immer wieder.

Dazu braucht er Menschen, die sich unterbrechen lassen und die zur Antwort bereit sind. 

Maria lässt sich unterbrechen – und hört hin auf das, was der Engel ihr sagen will. Eigentlich ist es „ungeheuerlich“, was Gott von Maria erwartet und verlangt.

Sie, die Jungfrau, soll ein Kind zur Welt bringen. Nicht „irgendein“ Kind, sondern den Sohn Gottes! Und Maria fragt völlig zu Recht:

„Wie soll das geschehen?“

 

„Die Kraft des Höchsten wird dich überschatten“, antwortet der

Engel. Ob diese seltsame Antwort des Engels all ihre Zweifel ausgeräumt hat?

 

Aber Maria sagt ganz einfach:

„Mir geschehe, wie du es gesagt hast!“

 

Das ist Glauben, „Ja“ sagen allen Zweifeln zum Trotz.

 

Wenn ich mit meinem „Ja“ warte bis ich alles weiß, werde ich nie „Ja“ sagen.

 

Bin ich bereit, diesen Sprung zu wagen?

Heißt es bei uns nicht immer wieder: „Das haben wir aber noch nie so gemacht?“

 

Es stimmt, vieles haben wir wirklich noch nie so gemacht. Aber stellen wir uns einmal vor, Maria hätte damals zum Erzengel Gabriel gesagt: „Du Gabriel, das haben wir aber noch nie so gemacht.“ Sie hätte damit durchaus recht gehabt.

Doch diese junge Frau hatte den Mut, sich auf das andere einzulassen, mutig und couragiert ihren Weg mit Gott zu gehen, auch wenn sie nicht wusste, wohin er führen würde.

Christentum und Kirche fing damit an, dass jemand etwas getan hat, was noch nie so gemacht wurde.

 

Lernen wir von Maria und gehen wir mit Maria den Weg des Advents, gehen wir vom Dunkel ins Licht und werden wir Licht.

02:Dezember 2020

03. Dezember 2020

04. Dezember 2020

Die Geschichte vom Sterntaler

Vor vielen, vielen Jahren verlor ein kleines Mädchen seine Eltern. Das kleine Mädchen war sehr arm, denn ihre Eltern hatten ihr nichts hinterlassen.

Sie hatte kein Zuhause mehr.

Das Einzige, was ihr geblieben war, ist das Leinenkleidchen an ihrem Körper, ein Wollmützchen auf dem Kopf und ein Brot, dass ihr eine gutmütige Nachbarin geschenkt hatte.

Das kleine Mädchen machte sich auf den Weg in die Welt hinaus. Ihre Gedanken und ihr Herz waren immer bei Gott. Die Gebete zu ihm halfen dem kleinen Mädchen über den Tag.

Auf ihrem Weg begegnete ihr ein alter, gebrechlicher Mann. Er hatte Hunger. Ohne lange zu überlegen, gab sie ihm etwas von ihrem Brot ab und zog weiter.

Einige Stunden später traf sie ein kleines Mädchen. Dieses war kaum älter als sie selbst. Das Mädchen fror, da es kaum bekleidet war. So beschloss sie dem armen Mädchen ihr Wollmützchen zu schenken. Das Mädchen verabschiedete sich und ging weiter.

Es wurde schon dunkel, da begegnete ihr wieder ein Mädchen, das frierend unter einem Baum hockte. Das konnte sie sich nicht ansehen und gab ihr eigenes Leinenhemdchen ab. Das Mädchen dachte sich, jetzt im Dunkeln sieht mich sowieso niemand.

Nun war es Nacht geworden. Sie hatte einen Schlafplatz im Wald unter einer dicken Eiche gefunden.

Gerade als sie sich hinlegen wollte, fielen tausende Sterne vom Himmel. Als die Sterne den Boden berührten, waren es alles Goldtaler und als sie an sich herunterblickte hatte sie ein neues Leinenkleidchen an und hübsche Sandalen an den kalten Füssen.

Sie hatte bis an ihr Ende genug Geld und hatte ausgesorgt!

Vertraue auf Gott.

Allen Familien eine besinnliche Weihnachtszeit.

08. Dezember 2020

Maria durch ein'n Dornwald ging, Kyrie eleison!

Maria durch ein'n Dornwald ging,

der hat in sieben Jahr kein Laub getragen. Jesus und Maria.

 

Was trug Maria unter ihrem Herzen? Kyrie eleison!

Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen,

das trug Maria unterm Herzen. Jesus und Maria!

 

Da haben die Dornen Rosen getragen, Kyrie eleison!

Als das Kindlein durch den Wald getragen,

da haben die Dornen Rosen getragen. Jesus und Maria!

09. Dezember 2020

10. Dezember 2020

Geheimnis Advent

Eigentlich kennen wir das aus alten Märchen – und die erzählen in ihrer Sprache und ihren Bildern viel vom Leben: Wer einem „Geheimnis“ begegnet - und diesem Geheimnis offen gegenübertritt, sei es die verwunschene Prinzessin, der böse Drache, das Einhorn - der kann sich auf Abenteuer gefasst machen. Wer Geheimnisse im Leben zulässt, der kann und wird was erleben. Und so kommt es wohl auch nicht von ungefähr, dass das ursprünglich lateinische Wort „Advent“ und das englische Wort „adventure“, auf Deutsch „Abenteuer“, auf die gleiche Sprachwurzel zurückgehen. Wer sich auf das Geheimnis der Menschwerdung Gottes einlässt, wer dem Geheimnis der Weihnacht offen gegenübersteht -  der kann und wird was erleben.  Abenteuer Advent.

Andererseits: Wer das Geheimnis von Weihnachten verstehen will, der braucht den Advent – der braucht die Zeit, in der wir eingeladen sind, neu leben zu lernen, uns neu auf das Abenteuer Leben einzulassen. Wer Weihnachten feiern will, der braucht diese Wochen, die uns daran erinnern und darauf vorbereiten wollen, was Weihnachten eigentlich für uns bedeutet. Wer Weihnachten wirklich feiern will, der braucht das Abenteuer Advent, damit Weihnachten werden kann.

Advent lässt sich deshalb nur verstehen und entsprechend gestalten, wenn man diese Zeit von hinten her buchstabiert, wenn man von Weihnachten her denkt. Und genauso wenig, wie Weihnachten nur ein Datum in unserem Terminkalender sein will, genauso wenig sind diese Wochen vor Heiligabend lediglich die Zeit vom 1. Adventsonntag bis zum 24. Dezember, genauso wenig sind diese Wochen nur eine Zeit der Plätzchen und des Einkaufens, von Stress und Weihnachtspost und Adventskranz und „Wir sagen euch an“ und und und …

Abenteuer Advent – das ist warten und lauschen, ob sich irgendwas tut. Das ist suchen und sich auf den Weg machen. Das ist mitten im Dunkel den Stern sehen und ihm trauen. Das ist träumen und wünschen, hoffen und ersehnen. Das ist nicht zufrieden geben mit dem, was ist – das ist sich ausstrecken nach dem, was noch nicht ist – aber was sein könnte. Das ist sehnsüchtig sein nach mehr Leben und Lebendigkeit, das ist Ausschau halten nach Gott in meinem Leben. Das ist staunen können, wach sein, hellwach – und hinschauen, hinschauen auf mein Leben, auf diese Welt.

Und damit fängt das Abenteuer schon an: Das Unsagbare hören, dem Unglaublichen trauen, sich aufmachen, sich auf den Weg machen.

Wer sich dem Geheimnis der Weihnacht nähert, der lässt sich ein auf das Abenteuer, auf das Abenteuer Advent …

(Andrea Schwarz)

 

Die Verdrängung des Mystischen 

durch die Kirchen

Schlimmer und fortwährender Skandal,

der nicht länger zu ertragen ist.

Weil „wir nicht wissen, wer wir sind“ – 

Wie Hildegard es ausdrückte -,

ist die menschliche Zivilisation so müde,

depressiv und phantasielos

im Umgang mit Arbeitslosigkeit,

Umweltverschmutzung,

der verzweifelten Jugend,

Ungerechtigkeit und Ungleichheit.

Solch eine Zivilisation 

fördert im Grunde Süchte:

nach Drogen, Verbrechen, 

Alkohol, Konsum Militarismus.

Sie ermutigt uns, den Sinn im Leben

und den Schutz vor Feinden

in äußeren Stimulantien zu suchen,

weil wir unsere innere Kraft

so bedauerlich verloren haben.

Sie lässt die Armen in noch größere Armut fallen,

die Bequemen in eine unendliche Fülle

von Luxusartikeln

und die dazwischen in Groll

sowohl gegen Arme wie gegen Reiche.

Denn eine solche Kultur weiß nichts

und lehrt nichts

über das Finden echter Kraft.

 

(Matthew Fox)

Perspektivwechsel

 

Advent heißt Warten

Nein, die Wahrheit ist

Dass der Advent nur laut und schrill ist

Ich glaube nicht

Dass ich in diesen Wochen zu Ruhe kommen kann

Dass ich den Weg nach innen finde

Dass ich mich so ausrichten kann auf das, was kommt

Es ist doch so

Dass die Zeit rast

Ich weigere mich zu glauben

Dass etwas Größeres in meine Welt hineinscheint

Dass ich mit anderen Augen sehen kann

Es ist doch ganz klar

Dass Gott fehlt

Ich kann unmöglich glauben

Nichts wird sich verändern

Es wäre gelogen, würde ich sagen:

Gott kommt auf die Erde!

 

Und nun lesen Sie den Text von unten nach oben!

 

Iris Macke - aus: Kalender „Der Andere Advent“ 2018/19, 

Verein Andere Zeiten e.V., Hamburg, www.anderezeiten.de

14. Dezember 2020

Der Funke Hoffnung wird zum Licht,

das Warten scheint zu Ende,

Propheten melden sich zu Wort,

verheissen eine Wende -

 

Wir werden Licht und Rettung sehn,

ein Kind will Gott uns geben.

Wir werden Wohnung sein und Lied,

wir werden leben.

 

Die uns beherrschten mit dem Tod,

sie steigen von den Thronen,

sie machen Platz für einen Gott,

der will bei Menschen wohnen.

 

Ebnet den Weg dem, der da kommt,

denn Friede soll nun werden.

Seht, Friede ist uns angesagt,

der Himmel will sich erden.

 

Diethard Zils

 

 

Wer noch Lust auf eine passende Geschichte hat und sich unser Adventsfenster vielleicht einmal in echt ansehen möchte, ist herzlich eingeladen, noch bis Weihnachten bei uns Im Lindenstück 33 vorbeizuschauen.

Die Geschichte zum Mitnehmen finden Sie in der Kiste vor der Tür.

 

Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit.

 

15. Dezember 2020

16. Dezember 2020

Wer weist den Weg?

 

Wir haben die Sterne

vom Himmel geholt

 

Nun blinken sie

in den Fenstern

und liegen

auf unseren Tischen

 

Könnten wir sie doch

wieder zurückbringen

damit sie uns Weisung sind

in dunklen Nächten.

17. Dezember 2020

Die Weisen entdecken einen neuen Stern.

 

Sie machen sich auf:

 

·       Gemeinsam Dinge zu entdecken

·       Erfahrungen auszutauschen

·       Ideen zu entwickeln

·       Meinungen auszutauschen

·       Ergebnisse zu vergleichen

·       Ideen zusammenzuführen

 

Um dann eine Entscheidung zu treffen.

 

Dann machen sie sich auf, um ein Geheimnis zu ergründen.

 

Sie machen sich gemeinsam auf den Weg.

 

Sie folgen dem Stern.

 

Auf dem Weg zum neuen König.

 

Gemeinsam wurde das Bild gestaltet.

Eulen, Schmetterlinge und Marienkäfer haben etwas beigetragen.

Wie die Weisen, von denen jeder seinen Anteil am Gelingen hat.

 

Lasst uns den Weisen und den Kindern folgen.

18. Dezember 2020

 Schneeflockenzeit 

 

Stell dir vor: Es schneit.

Langsam und immer dichter fallen die zarten Flocken vom Himmel.

Was denkst du?

 Denkst du an die Glätte auf dem Bürgersteig 
            und hast Angst hinzufallen?

 Denkst du an die querstehenden Autos auf den Straßen 
            und bist genervt von langen Staus?

 Denkst du an das Schneefegen, 
            das so lange dauert und anstrengend ist?

 Denkst du an den Schneematch,
            der alles grau aussehen lässt?

Oder hältst du inne und betrachtest die Flocken genauer?

Jede Schneeflocke gibt es nur einmal.

Alle ähneln sich, aber jede ist einzigartig!

Sie sind wie die Tage in unserem Leben:

Sie gleichen sich, sind alltäglich, doch kommt jeder nur ein einziges Mal vor.

Jede Minute ist wie eine Schneeflocke:
            nur kurz haben wir die Gelegenheit sie zu bewundern, 
            dann ist sie schon geschmolzen oder mit den anderen vereint.

Es ist Schneeflockenzeit:

 Bleibe stehen – halte inne

 Betrachte die Einzigartigkeit der Schneeflocken

 Betrachte die Einzigartigkeit deiner Minuten und Tage

19. Dezember 2020

Licht macht unsere dunkle Zeit hell

Licht gibt uns Kraft

Lichte spendet uns Wärme

Licht entfacht in uns Hoffnung

Licht bringt Menschen zusammen

20. Dezember 2020

Licht macht unsere dunkle Zeit hell

Licht gibt uns Kraft

Lichte spendet uns Wärme

Licht entfacht in uns Hoffnung

Licht bringt Menschen zusammen

21. Dezember 2020

22. Dezember 2020

Das Lied von Anke Johannsen „Wir Zugvögel“ - Geflogen wird nach vorn kann sich jeder auf YouTube über diesen Link anhören.

23. Dezember 2020

Licht macht unsere dunkle Zeit hell

Licht gibt uns Kraft

Lichte spendet uns Wärme

Licht entfacht in uns Hoffnung

Licht bringt Menschen zusammen