Großer ökumenischer „Open-Air-Gottesdienst“

Nur der Himmel nörgelt!

Vielleicht geht es Ihnen manchmal genauso wie mir, - dann verstehe ich die Welt nicht mehr und den Himmel, möchte ich anfügen, erst recht nicht. Ganz ehrlich, wir machen uns sehr viel Mühe mit der Ökumene in Schonnebeck, viel mehr als anderswo, wie mir oft bestätigt wird. Auch die Leitungsgremien unserer drei Schonnebecker Kirchengemeinden bilanzierten schon: Es gibt viele ökumenische Gottesdienste oder Veranstaltung übers Jahr, und der Umgang miteinander ist geschwisterlich und vom Verständnis geprägt. - „Alles bestens“, würden sie sagen? Das meine ich ja auch, doch dem Himmel scheint das nicht zu genügen. Mag sein, dass unser Glaube an die Ökumene hin und wieder noch etwas kleingläubig geraten ist, und auch die Anzahl der Christen bei den verschiedenen ökumenischen Treffen könnte größer sein, aber es gibt doch nachweisbar viel Positives. Man muss die Leute doch auch mit kleinen Hilfestellungen und Lob motivieren, so würden es die Pädagogen sagen. – Ja! Aber Fehlanzeige! - Mensch, Jahr für Jahr feiern wir einen ökumenischen Gottesdienst auf dem Ophoff, wie zuletzt am 17. Juli. Die Leute lieben diesen Gottesdienst; 250 bis 300 waren jedes Mal da, doch mit großer Regelmäßigkeit verjagte uns Petrus jedes zweite Jahr mit Regenschauern vom Ophoff. Auch am 17.Juli flüchteten dann alle in die Elisabethkirche, um den Gottesdienst im Trockenen zu feiern, und wie zum Possen scheint nach dem Gottesdienst die Sonne über St. Elisabeth und natürlich auch über dem Ophoff.

 

Dieser Gottesdienst hatte schon etwas, wenn man das überhaupt von einem Gottesdienst sagen darf. Die Gottesdienstbesucher brachten Blumen mit, die vor allem von den Kindern zu Beginn in Vasen vor den Altar gestellt wurden; das war ein buntgemischtes, anrührendes Bild! Im Mittelpunkt der Gottesdienstfeier stand das Thema „Tauf-Erinnerung und -Erneuerung“ In den Schriftlesungen, Liedern und Predigttexten ging es um die Taufe. Viele hatten ihren eigenen Taufspruch mitgebracht. Da in der katholischen Kirche der Taufspruch noch nicht sehr verwurzelt ist, lagen Zettel mit verschiedenen Taufsprüchen zur Mitnahme aus. Eine besondere Geste war das Agapemahl, bei dem Brot und Trauben ausgeteilt wurden. Musikalisch wurde der Gottesdienst vom Jugendchor aus St. Elisabeth mitgestaltet.

 

Nach dem Gottesdienst - es hatte ja inzwischen aufgehört zu regnen - traf man sich im Pfarrheim oder vor der Kirche zum Gespräch und zu einem kleinen Imbiss. Die Stimmung dabei war, wie alle Jahre zuvor, aufgeräumt und herzlich. Vielfach, konnte man hören: „Das war ein ganz wichtiges Zeichen der ökumenischen Gemeinschaft“ und „natürlich muss das im nächsten Jahr fortgesetzt werden", und schließlich, da waren sich wohl alle einig, es muss dann wieder auf dem Ophoff sein. Ein Gottdienst im Freien, das ist doch etwas Besonderes. Man kann wohl davon ausgehen, dass am 17. Juli der Heilige Geist bei uns war, er wird ganz sicher Petrus anweisen, zukünftig für besseres Wetter zu sorgen.

 

B. Haske

 

Alle Bilder: Wilfried Jerosch, Ev. Kirchengemeinde Essen-Schonnebeck