Glaubenswoche in St. Elisabeth

Kaum zu glauben: Die Kirche verbietet mir nichts, gibt mir aber alles.

Unter diesem Leitspruch fand vom 23.2. bis zum 2.3.2013 eine Glaubenswoche in der Gemeinde St. Elisabeth statt. Die Idee dazu entstand beim Gemeinderatstag im Oktober 2011. Bekannte Glaubenskurse überzeugten uns nicht. Wir planten etwas Eigenes und waren sehr froh, dass uns Pater Markus Stark, Wallfahrtsrektor des Klosters in Bochum-Stiepel, bei den Vorbereitungen half und uns in der gesamten Woche begleitete.

An jedem Tag gab es einen Gottesdienst und ein anschließendes Vertiefungsgespräch im Pfarrsaal.

Die Themen der Woche waren.:

• „Salz sein, Licht sein, Ich sein“

• „Großer Gott“ – Der Schöpfer und Vater

• „Feuer, das die Nacht erhellt“ – Jesus Christus

• „Gewaltig und unbändig“ – Der Heilige Geist

• „Aus ewgem Stein erbauet“ – Unsere Kirche

• „Aus der Tiefe“ – Schuld und Vergebung

• „Hab unterm Kopf ein weiches Kissen“ – Eucharistie

Die Gottesdienste hatten bis zu 50 Besucher, bis zu 34 Personen kamen mit in den Pfarrsaal. Für jeden Tag hatte Pastor Koopmann kleine Geschenkkarten besorgt, die uns einen Gedanken und ein kleines Gebet für den Tag mitgaben. Es begann am Sonntag mit dem Wort: „Ich bin immer da – Gott“ bis zum abschließenden Samstag : „Ich bin dir näher als du glaubst – Gott“.

Alle Gottesdienste hatten eine unterschiedliche Form, von der Vesper bis zur Eucharistiefeier zum Abschluss. Auch musikalisch wurde ein weiter Bogen über Orgelbegleitung, Instrumentalgruppe, Taize-Gesänge und moderne deutsche Lieder gespannt. In der Predigt hat Pater Markus das Leitthema des Tages behandelt und anschließend im Pfarrsaal weiter vertieft und mit uns diskutiert.

Ein besonderes Licht fiel auf den Donnerstag. Am Tage des Rücktritts von Papst Benedikt haben wir uns mit dem Thema Kirche beschäftigt.

 

Gedanken, die uns Pater Markus mitgab:

• Gott ist gut und von ihm kommt nur Gutes. Wir sollen das Gute in uns suchen und uns selbst und andere gut behandeln. „Gönn dir etwas, das dich freut“.

Dabei hilft uns das Gebet und der Lobpreis Gottes.

• Jeder Mensch ist einmalig, das zeigen uns die Fingerabdrücke, die sich bei keinem anderen Menschen wiederholen.

• Jesus hat uns ein Bild von Gott gegeben, damit wir eine Vorstellung von Gott bekommen. Gott Vater ist die Liebe, die er jedem Menschen ohne Vorbedingungen schenkt.

• Im Umgang mit dem Nächsten kann es helfen, wenn man betet: „Guter Gott, ändere mich zuerst und dann den Anderen“.

• Gottes Geist begleitet uns. Die Kirche macht uns das Angebot einer geistlichen Begleitung für alle Lebenssituationen.

• Wir sind aufgefordert, als Christen aufzutreten. Die heutigen Probleme in der Kirche werden sich nicht schnell lösen. Moses ist mit seinem Volk 40 Jahre durch die Wüste gezogen, bevor das gelobte Land erreicht wurde.

• Eine Notfallapotheke zeigt uns 10 Schritte zur Vergebung.

• Bei der Eucharistiefeier wandelt Gott nicht nur Wasser und Wein sondern auch uns und sendet und uns in den Alltag.

 

Stimmen einiger Teilnehmer:

• Ich habe mich noch niemals so lange und intensiv mit dem christlichen Glauben und dem, was unser Glaube mir bedeutet beschäftigt. Ich überlege, was ich von dem Gehörten und Erfahrenen bewahren und umsetzen möchte.

Es war eine sehr reiche Woche und selbst Aussagen, an denen ich mich gerieben habe, haben mich weiter gebracht. Die vielen spirituellen Erlebnisse und das starke Gefühl von Gemeinschaft waren und sind eine tiefe und bereichernde Erfahrung.

• Ich habe Probleme mit den konservativen Positionen der Kirche und mit Glaubensberichten, in denen alles gut ausgeht. Ich nehme mit, dass unser Leben wertvoll ist und wir positiv über uns selbst nachdenken sollen.

• Es waren lebendige Abende und ich wünsche mir aktive Gemeinden wie in der Urkirche. Wir brauchen Gespräche über unseren Glauben. Die Diskussionen kamen manchmal zu kurz.

• Leider blieben verschiedene Ansichten von Pater Markus trotz Nachfragen für mich nicht nachvollziehbar. Ein mutiges Projekt, das erfreulich viele Interessenten gefunden hat und sicherlich wiederholt werden sollte.

• Ich werde versuchen, Gott stärker durch Gebete in meinen Alltag einzubinden.

• Die Glaubenswoche bot die Möglichkeit, den eigenen Glauben zu überdenken und zu bewerten. Besonders angetan waren wir von den Gedanken aus dem Buch „Ich kann dich gut verstehen“ von S. Klemm und den Bildern und Texten des Kreuzweges im Passionsgottesdienst. Der Gedankenaustausch war eine wertvolle Ergänzung. Kritische Fragen betrafen meist das Verhalten unserer Kirche. Durch die Teilnahme evangelischer Mitchristen hatte die Woche einen ökumenischen Charakter.

 

Es war eine gelungene Woche, die sicherlich noch Fragen offen lässt.

Wir danken Pater Markus, der uns mit großem Einsatz und viel eigener Begeisterung begleitet hat.

Wir werden im Gemeinderat über weitere Glaubensgespräche nachdenken.

 

Alfred Spahn

 

Impressionen der Glaubenswoche

Caritative Aktion während der Glaubenswoche