Ökumenischer Weltgebetstag 2016

„Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf“

 

Kuba war im Jahr 2016 das Schwerpunktland des Weltgebetstags. Der größte und bevölkerungsreichste Inselstaat der Karibik stand bei den Gottesdiensten rund um den Erdball am 4. März im Mittelpunkt. Eine Gruppe von 20 kubanischen Frauen unterschiedlicher christlicher Konfessionen hatte dazu Texte, Lieder und Gebete ausgewählt und in einer Gottesdienstordnung zusammengestellt. Mit dieser Ordnung feierten die kubanischen Frauen weltweit mit uns ihren Glauben.

 

Ein gutes Zusammenleben aller Generationen

 

Unter dem Titel "Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf" erzählten sie von ihren Sorgen und Hoffnungen angesichts der politischen und gesellschaftlichen Umbrüche in ihrem Land. Jesus lässt im zentralen Lesungstext ihrer Ordnung (Markus Kapitel 10, Verse 13 bis 16) Kinder zu sich kommen und segnet sie. Ein gutes Zusammenleben aller Generationen begreifen die kubanischen Weltgebetstagsfrauen als Herausforderung - hochaktuell in Kuba, dem viele junge Menschen auf der Suche nach neuen beruflichen und persönlichen Perspektiven den Rücken kehren.

 

Ein Natur- und Urlaubsparadies

 

Von der "schönsten Insel, die Menschenaugen jemals erblickten" schwärmte Christoph Kolumbus, als er 1492 im heutigen Kuba an Land ging. Mit subtropischem Klima, weiten Stränden und ihren Tabak- und Zuckerrohrplantagen ist die Insel ein Natur- und Urlaubsparadies. Seine 500-jährige Zuwanderungsgeschichte hat eine kulturell und religiös vielfältige Bevölkerung geschaffen. Der Großteil der über 11 Millionen Kubanerinnen und Kubaner ist römisch-katholisch. Eine wichtige Rolle im spirituellen Leben vieler Menschen spielt die afrokubanische Religion Santería. Der sozialistische Inselstaat ist ein Land im Umbruch - mit seit Jahren wachsender wirtschaftlicher Ungleichheit.

 

Der Weltgebetstag in Schonnebeck

 

Ein ökumenisches Team aus Frauen von St. Elisabeth und der evangelischen Nachbargemeinde bereiteten den Gottesdienst vor, der mit etwa 50 Frauen beider Gemeinden gefeiert wurde. So erfuhr man, wie es den Frauen Kubas in ihren Familien ergeht, welche Sorgen, Ängste und Nöte sie haben, dabei trotzdem ihren Glauben und Lebensmut nicht verlieren. Unterbrochen wurden die gemeinsamen Gebete von flotten kubanischen Liedern, begleitet von Klavier und Saxophon. Nah fühlten sich die Schonnebecker Frauen den Frauen Kubas in dieser Stunde und saßen nach dem Gottesdienst noch gern zusammen, um zu essen, zu trinken und zu plaudern.

 

Über viele Teilnehmer freut sich das Vorbereitungsteam auch im nächsten Jahr, wenn es heißt „Was ist denn fair?- Philippinen“. Dann findet der Weltgebetstag am 3. März statt.

 

Melanie Rudolf

Bilder: Werner Lindemann