1. Weltkrieg und Weimarer Republik (1914 - 1933)

Der Krieg und die Nachkriegszeit

Am 1. August 1914 brach der Erste Weltkrieg aus, die Friedenszeiten waren vorbei. Die Kriegsbegeisterung, wochenlang von der Presse geschürt, war groß, überall wurden patriotische Lieder angestimmt. Wer sich dem nicht anschloss, wurde als Vaterlandsverräter beschimpft. Der weitere Verlauf und die Folgen sind bekannt, am Ende dieses Völkermordens hatten 10 Millionen Menschen ihr Leben gelassen, 20 Millionen blieben als Verwundete zurück. Die Schonnebecker litten wie das ganze Land unter den Kriegsfolgen, an Hunger und Not infolge einer desolaten Versorgungslage, obwohl im Ruhrgebiet keine Kampfhandlungen stattgefunden hatten.

 

Unsere Gemeinde hatte den Tod von 156 gefallenen Soldaten zu beklagen. In der Kirche wurde ihnen zum Gedenken ein Denkmal errichtet, das am 10. Dezember 1922 eingeweiht wurde. Die Namenstafeln dieses Denkmals sind in der jetzigen Totenkapelle angebracht. Die Einweihung eines Ehrenmals auf dem Schonnebecker „Communalfriedhof" (im Schonnebecker Sprachgebrauch „Alter Fried-hof") erfolgte am 15. Oktober 1933.
Für die Kriegszeit 1914-1918 enthält die Kirchenchronik folgende Eintragungen:
„11. Oktober 1914 - Firmung durch Weihbischof Dr. Müller.
1915 - Schenkung des Kreuzweges durch Frau Droste, Maler Brey aus Geldern, (4 000 M).
3.-10. Oktober 1915 - Mission für Frauen und Jungfrauen, PP. Winfried, Antomellus, OFM.
1. August 1917 - Versetzung des Herrn Kapl. Cordewener als Pfarrer nach Berg.
1. September 1917 - Ernennung des Neopres-byters Korschilgen zum Kaplan in Schonnebeck.
1. Januar 1918 - Einführung des Franziskus-Xaverius- Missionsvereins.
4. August 1918 - Feier des 25jährigen Stifter-jubiläums des Pfarrers am Hallo."

 

Uns erscheint es heute rätselhaft, warum der Krieg wie auch das Kriegsende nicht mit einem Wort in den Aufzeichnungen erwähnt sind. Sicher wird man in Versammlungen, persönlichen Zusammenkünften oder sonstigen Anlässen darüber gesprochen haben, eine öffentliche Äußerung darüber lässt sich nicht ausmachen. War es ein Schweigen vor der „entsetzlichen unnützen Schlächterei", wie Papst Benedikt XV. den Krieg nannte? Oder drückte sich darin die strikte Neutralität der Kirche gegenüber der Politik aus, die damals geboten schien? Geboten aus dem Grunde, um auf keinen Fall die ungehinderte Seelsorge zu gefährden angesichts der nationalistisch-patriotischen und kaisertreuen Stimmungslage in allen Kreisen der Bevölkerung. Und diese deutsch-nationale Stimmung mit der Verherrlichung des Nationalgefühls auf Seiten kirchlicher Vertreter wie auch der Gläubigen war ja vorhanden und blieb auch eine lange Zeit nach dem Zusammenbruch noch so. Einige Verlautbarungen in Schriften anlässlich von Jubiläumsfeiern kirchlicher Vereine sprechen noch in den 20er Jahren „von den Interessen des großen deutschen Volkes", „von der Verteidigung des heimatlichen Herdes", „von dem Vaterland, das seine Söhne zu den Waffen rief," „von den Feinden, die unser Deutschland, unsere Kultur der Wahrheit, Reinheit und Frömmigkeit vernichten wollten"...
Damit ist zwar die Stimmung beschrieben, wie sie damals fast ausnahmslos jeden bestimmte. Den Grund dafür, warum die Chronik zu den Kriegs- und den unmittelbaren Nachkriegsereignissen schweigt, werden wir wahrscheinlich nie erfahren.


Vor dem Hintergrund der schlechten Versorgung - unsere Großeltern erzählten oft von den schlimmen Erfahrungen des „Steckrübenwinters" 1917 - wurden die Gottesdienste wie in allen Gemeinden auch in Schonnebeck gut besucht. Die Sonntagsmessen waren „überbelegt", wie wir es heute allenfalls bei Weihnachts- oder Erstkommuniongottesdiensten erleben können.
Der Waffenstillstand am 11. November 1918 und die „Abschiebung" des Kaisers Wilhelm II. ins Exil in die Niederlande brachten keineswegs den Frieden. Arbeiter- und Soldatenräte eroberten die Rathäuser, Plünderungen und Ausschreitungen waren an der Tagesordnung. Rote Fahnen wurden überall gehisst. Dazu gesellten sich die Aufständischen des Spartakusbundes, eine radikale Gruppe der von der SPD weiter links abgespaltenen USPD. Die Schonnebecker Bürger fühlten sich auf der Straße nicht mehr sicher. Die Rote Ruhrarmee trat in der letzten Phase dieser blutigen Auseinandersetzungen mit auf den Plan und rief die „Diktatur des Proletariats" aus. Am 7. April 1920 machten die Truppen der einrückenden Reichswehr den Aufständen ein Ende.

 

Dennoch war es in Schonnebeck verhältnismäßig ruhig geblieben. Obwohl einige Schonnebecker Höfe vor Plünderungen und Diebstahl nicht verschont blieben, war niemand wie in vielen anderen Stadtteilen zu Tode gekommen. Nach wie vor war die Beteiligung am kirchlich-religiösen Leben der Gemeinde unvermindert hoch.

 

Ruhrbesetzung und Inflation

Es gab ein kurzes Aufatmen, doch die Hoffnung auf ruhigere Zeiten sollte sehr bald enttäuscht werden.
Am 11. Januar 1923 rückten unter Missachtung des Versailler Friedensvertrages 100.000 Franzosen über den Rhein und besetzten das Ruhrgebiet, um im Sinne der französischen Politik der Industrieanlagen und vornehmlich der Zechen als „produktives" Pfand habhaft zu werden. Anlass dazu war ein lächerlicher kurzfristiger Rückstand an Kohle- und Holzlieferungen im Rahmen der Reparationszahlungen an die Siegermächte. Passiver Widerstand, das hieß vor allem Niederlegung der Arbeit trotz Not und aufziehender Inflation, blanke Gewalt, ständige Übergriffe der Besatzer, wiederum Tote und Verletzte, all dies versetzte die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Bei dem hohen Anteil der auf den umliegenden Zechen beschäftigten Arbeiter und Angestellten von Schonnebeck kann man sich gut vorstellen, welch schweren Belastungen die Menschen ausgesetzt waren.

Pfarrer Becher notiert am 10. Januar 1923: „Besetzung unseres Gebietes durch Franzosen und Belgier, Mahnung an alle, Mahnung besonders an Frauen und Jungfrauen." Diese Mahnung war öffentlich, d.h., in der Kirche von der Kanzel; leider sind uns die näheren Erläuterungen dazu nicht überliefert, man spürt aber, wie er sich um das Überleben seiner Gemeinde in diesem Chaos sorgt.


Mit der Ruhrbesetzung nicht genug, die Unruhen und die steigende Arbeitslosigkeit wurden unerträglich verschlimmert durch das Schreckgespenst der 20er Jahre, der Inflation. Schon vor dem Einmarsch der Franzosen hatten die immensen Wiedergutmachungsleistungen für den verlorenen Krieg und der damit verbundene Zwang zur Devisenbeschaffung zu einer Geldentwertung geführt, die im Jahre 1923 unvorstellbare Ausmaße annahm. In der Chronik erfahren wir: „Preis für eine Eintrittskarte zum Konzert des Kirchenchores 200 Mark (Februar 1923); ein Exemplar der ‘Mutter' kostet 300.000 Mark (Oktober), ein Xaverius-Missionskalender kostet 500 Milliarden Mark (20. Dezember)."
In große Nöte geriet der Kirchenvorstand, der mit den jährlichen Budgets (Planung der Einnahmen und Ausgaben ) und der jeweiligen Ist-Jahresrechnung ins Schleudern kam. Hatte der Etat für 1919/20 noch eine Größenordnung von 21.168 Mark, so belief sich der infolge der Inflation erwartete Umfang des Budgets für 1923/24 bereits auf 23.502.750 Mark!
Die Deckung der Ausgaben erfolgte über eigene Einnahmen wie Kollekten, Gebühren für verschiedene Dienste, Spenden, Messstiftungen sowie Kirchensteuern. Die Kirchensteuer musste damals von den steuerpflichtigen Mitgliedern der Kirche an die Gemeindekasse St. Elisabeth abgeführt werden, Zahlstelle war im Schwesternhaus. Der Steuerbetrag errechnete sich aus einem Zuschlag auf die jeweils gültige Einkommenssteuer.

Dieser Steuersatz hatte seit 1912 bis 1922 konstant bei 65% gelegen. Im o.g. Etat von 1923 war er auf 100% der Einkommenssteuer festgesetzt worden. Bei der rasanten Geldentwertung reichte das natürlich auch nicht. So wurde der Zuschlagsatz im August 1923 auf 1.000%, im gleichen Monat noch einmal auf 2.000% und am 16. September auf 150.000% erhöht. Vorstellbar ist das alles nicht mehr. Dennoch gab es eine Ist-Abrechnung für das Jahr 1923 mit folgendem „Bild":

 

Einnahmen 3 632 906 399 569 464,16 Mark
Ausgaben 2 806 340 431 087 786,81 Mark

(Zur Leseerleichterung: Es fängt mit Trillionen an, es folgen Billionen, Milliarden, Millionen, Tausend, Hundert und Pfennige!)

 

Notgeld als Brennmaterial
Notgeld als Brennmaterial

Eines müssen wir bewundernd unseren Altvorderen bescheinigen: Rechnen konnten sie! (Die Daten sind dem Protokollbuch des KV entnommen.)


Erleichtert stellt der Chronist am 31. Dezember 1923 fest: „Ende der Inflation." In der Tat, der Zahlenspuk war vorbei. Ein kurzer Aufschub der Reparationszahlungen hatte genügt, eine Währungsreform durchzuführen, es geschah das Wunder, dass die Bürger dem neuen Kurs der Rentenmark vertrauten.

Christliche Erziehung und die Schulfrage

Mit der Weimarer Verfassung vom 11. August 1919 ging das Deutsche Reich von der konstitutionellen Monarchie zur parlamentarischen Demokratie über. Die Kirchen blieben Körperschaften des öffentlichen Rechts, ihnen wurde gemäß Art. 137 Abs.3 ein Freiheitsraum gewährt, innerhalb dessen sie eine eigenständige Rechtsmacht begründen konnten. Die öffentliche Bekenntnisschule wurde grundsätzlich gewährleistet. Der Religionsunterricht blieb an allen Volksschulen ordentliches Lehrfach. Die Verfassung kam also dem starken Interesse der Kirche entgegen, die christliche Erziehung als Bestandteil der Glaubensbildung und -verbreitung intakt zu halten.

 

Aufgrund der Forderungen der Päpste Benedikt XV. und später Pius XI. wurden katholische Eltern in ihrem Gewissen verpflichtet, ihre Kinder auf katholische Schulen zu schicken. Dies erschien auch den damaligen Geistlichen lebenswichtig, und am 25. Januar 1920 finden wir in der Chronik die Eintragung: „Gründung eines Ortsausschusses für die Verteidigung der christlichen Schule." Dieser Kreis hat versucht, in Gesprächen und Veranstaltungen die katholischen Eltern davon zu überzeugen, ihre Kinder einer katholischen Schule anzuvertrauen. Dass die Eltern in blindem Gehorsam zur Kirche so handelten, war keineswegs sicher, denn die neue Weimarer Verfassung garantierte zwar im Grundsatz die Bekenntnisschule, favorisiert und rangmäßig höher eingestuft jedoch wurde die Gemeinschaftsschule. Um den Erhalt der Konfessionsschule musste also schon gerungen werden. Die Gemeinschaftsschule hat denn auch in Schonnebeck für Jahrzehnte bei den evangelischen wie katholischen Christen keine Chance gehabt.
Die katholischen Kinder Schonnebecks besuchten ausnahmslos die katholische Portendieck-Schule (Berg) an der Ecke Matthias-Erzberger-Straße/Wengestraße oder die katholische Saatbruchschule (Bruch) an der Schonnebeckhöfe. Religionsunterricht wurde von den Geistlichen erteilt. Evangelien in Kurzform („Kleine Bibel") für die Unterstufe oder in Langform („Große Bibel") für die Oberklassen sowie Katechismusfragen und -antworten mussten von den Schülern zunächst „auswendig" gelernt werden, bevor die Auslegung und tiefere Erklärung der Texte begann. Eines wurde auch nie vergessen: die Kontrollfrage nach der Anwesenheit eines jeden bei der Christenlehre am Sonntag oder beim werktäglichen Schulgottesdienst. Mit auf dem Unterrichtsprogramm standen auf jeden Fall auch die Kirchenlieder.

 
Übrigens, am Rande notiert: Die Schuljungen trugen den „Borbecker Halblang", das waren Hosen, die von den Müttern aus abgelegten, noch brauchbaren Hosen der Väter zurechtgeschneidert wurden. Zu große Taillenweiten wurden mit Hosenträgern ausgeglichen, die Jungen wuchsen aus den Hosen heraus.
Verwundert stellen wir heute fest, dass es in jenen Jahren schon Elternbeiräte gab, die so eine Art Bindeglied zwischen Schule, Elternhaus und Kirche darstellten. Unter dem 15. Juni 1928 gibt es in der Chronik folgende Eintragung: „In den diesjährigen Elternbeiratswahlen wurden wie auch früher nur christliche Eltern gewählt."

 

Am 1. August 1929 werden zwei Städte (Steele und Werden) und neun Gemeinden, u.a. Stoppenberg und Schonnebeck in die Stadt eingemeindet, von da an heißt unser Ort Essen-Schonnebeck. Vielleicht als eine Morgengabe der Stadt Essen, eher aber aufgrund steigender Schülerzahlen in Schonnebeck, wurde in der Luisenstraße (heute Immelmannstraße) die Glückaufschule errichtet, ein recht imposanter Bau zwischen den beiden Kirchen, die am 18. Januar 1931 ihrer Bestimmung übergeben wurde. Die katholische Portendieckschule und die evangelische Joachimschule aus der Heinrichstraße (Hausdykerfeld) zogen in das neue Gebäude um.
Die „Verteidigung" und Erhaltung der katholischen Bekenntnisschule in Schonnebeck konnte im Sinne der Kirche als großer schulpolitischer Erfolg gewertet werden. Das Gebäude der Glückaufschule war dabei das „Sahnehäubchen".

 

Aufziehendes Unheil

Nach dem endgültigen Abzug der französischen Besatzer aus dem Ruhrgebiet im Jahre 1925 schien das kirchlich-religiöse Leben in ruhigen Bahnen zu verlaufen, unsere Eltern-Vorfahren sprachen sogar von einer schönen und wirtschaftlich guten Zeit bis etwa 1928. Auch unsere Kirchenchronik bestätigt dieses Empfinden. Mit der 1928/29 einsetzenden und stetig zunehmenden Arbeitslosigkeit und dem Beginn der Weltwirtschaftskrise jedoch mehrten sich politisch die Zeichen am Horizont, die Unheil ankündeten. Die sich verschlechternde wirtschaftliche Lage hatte das Anwachsen der radikalen Parteien auf der Rechten und Linken zur Folge. Besorgt beobachtete der Pfarrer diese Entwicklung und hielt die wichtigsten Wahlergebnisse ab 1930 in der Chronik fest. Zur Orientierung und zum besseren Verständnis der folgenden Ereignisse geben wir verkürzt die Ergebnisse der Reichstagswahlen von 1930 bis 1933 in einer Tabelle wieder; die Daten sind dem Buch „Chronik des Ruhrgebiets", Dortmund 1987, entnommen.

Ergebnis der Reichstagswahlen 1930-1933 in Essen

Parteien 14. Sept. 1930 31. Juli 1932 06. Nov. 1932 05. März 1933*
Zentrum 27,1 (11,8) 30,7 (12,5)  31,0 (11,9)  30,1 (11,2) 
KPD 24,5 (13,1) 25,1 (14,5) 25,4 (16,9)  19,9 (12,3) 
SPD   13,9 (24,5) 12,7 (21,6)  11,7 (20,4)  10,8 (18,3) 
NSDAP 14,5 (18,3)  24,0 (37,4)  21,5 (33,1)  30,6 (43,9) 

Reichtstagswahlen in Essen

(in Klammern: Ergebnis Deutsches Reich)

* nicht mehr regulär

 

Zum 14. September 1930 lesen wir in der Kirchenchronik: „Reichstagswahl: Die extremen Parteien links und rechts haben enormen Zulauf. Centrum mit 1.355 Stimmen, davon 131 polnische Stimmen." Schonnebeck hatte um 1930 ca. 12.000 Einwohner, davon rd. 5.900 Katholiken. Unter Berücksichtigung der Wahlberechtigten und der Wahlbeteiligung bedeuteten die genannten 1.355 Stimmen, dass die Schonnebecker Zentrumswähler mindestens den Stadt-Durchschnitt erreichten, vermutlich sogar einige Prozentpunkte mehr. Ein gutes Ergebnis bei dem hohen Arbeiteranteil im Ort. Dennoch war das beunruhigende Anschwellen der Hitler-Partei unübersehbar. Keinem war die Gehässigkeit und Maßlosigkeit ihrer Agitation und die Gewalttätigkeit gegenüber Andersdenkenden entgangen. Die Bischöfe warnten und sprachen das Verbot aus, der Hitlerbewegung beizutreten.

 

Aufgeschreckt durch die heraufziehende Gefahr, mehrten sich die Sonderveranstaltungen der kirchlichen Vereine für Männer und Frauen hier im Ort wie auch im Großraum Essen, um in „aufklärenden" Gesprächen sowie auf öffentlichen Kundgebungen der Nazigefahr entgegenzutreten. Diese Aktivitäten liefen 1930 an und erreichten ihren Höhepunkt im Jahre 1932. Da erfahren wir von Kundgebungen unserer Frauen und Jungfrauen auf dem Burgplatz, unserer Männer und Jungmänner sowie unseres Arbeitervereins, ebenfalls an gleicher Stelle. Die Christusjugend aus Essen traf sich zu einer Großveranstaltung auf der „Baldeneyer Höhe" nach einer Prozession, die am 4. September 1932 morgens um 6.45 Uhr von der Kirche aufgebrochen und bis Kray-Nord zum Bahnhof gezogen und dann mit dem Zug nach Stadtwald gefahren war.


Es war wie ein letztes Aufbäumen gegen die zu einer millionenstarken Massenbewegung angeschwollene radikale NSDAP. Die Bemühungen von Seiten der Kirche haben sicher ihren Teil dazu beigetragen, dass die Partei Hitlers in der Arbeiterschaft des Ruhrreviers nicht Fuß fassen konnte, insbesondere in den Landes- und Stadtteilen, in denen die Katholiken einen bedeutenden Anteil der Wählerschaft stellten. So blieb das Zentrum bei der Stadtverordnetenwahl vom 12. März 1933 mit 34,2% der Stimmen immer noch stärkste Partei, während die NSDAP auf 33,5% kam. Gegenüber dem Reichsdurchschnitt lag die Nazipartei sogar um 10,4 Prozentpunkte zurück.
Dennoch war trotz Kampf, trotz Warnungen das Schlimmste nicht mehr zu verhindern: Am 30. Januar 1933 ergriff Hitler die Macht. Eine der schmachvollsten und finstersten Zeit deutscher Geschichte nahm ihren Anfang!

 

St. Elisabeth vor dem 2. Weltkrieg
St. Elisabeth vor dem 2. Weltkrieg

 

 

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